Mentale Gesundheit im E-Sport
Im professionellen E-Sport führen starke Konkurrenz, kurze Verträge, hoher Leistungsdruck und häufig ein Vollzeitjob neben der Karriere zu psychischen Belastungen. Doch auch die Hobby-Gamerin und der Hobby-Gamer ist beim Videospielen mentalem Stress ausgesetzt. Während die einen zur Entspannung spielen, können Videospiele, verbunden mit Leistungsdruck, bei anderen zu erhöhtem Stress führen. Die Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen, dass man die psychische Belastung beim E-Sport nicht unterschätzen sollte. Dabei ist eine frühzeitige Aufklärung und Sensibilisierung der Zielgruppe entscheidend.

Nachdem bereits vorherige E-Sport-Studien verschiedene Gesundheitsthemen in den Fokus gerückt haben, befasst sich die aktuelle Befragung der Deutschen Sporthochschule in Köln vor allem mit der mentalen Gesundheit und der Resilienz von Gamerinnen und Gamern unterschiedlicher Leistungsstufen.
Mittelmäßiger mentaler Gesundheitszustand
Wie auch in den letzten Jahren zeigt die E-Sport-Studie 2023 zunächst erfreuliche Ergebnisse hinsichtlich des subjektiven Gesundheitszustands sowie der mentalen Gesundheit: Die Gamerinnen und Gamer bewerteten ihren subjektiven Gesundheitszustand zum Teil als gut bis sehr gut. Wirft man jedoch einen näheren Blick auf die Ergebnisse, stellt man fest, dass knapp 17% der Befragten erste Anzeichen von psychischen Beschwerden zeigen.
Bewegungsförderung als präventive Maßnahme
Dem Großteil der Befragten ist zwar die Pflege der eigenen mentalen Gesundheit sehr wichtig, dennoch tut nur knapp die Hälfte der Befragten bewusst etwas dafür. Handlungsbedarf zeigt sich bei den untersuchten Spielerinnen und Spielern zudem im Bereich des allgemeinen Wohlbefindens, welches als eher niedrig bewertet werden kann. Wie die Ergebnisse zeigen, kann ein aktiver Lebensstil zu einem höheren Wohlbefinden beitragen. Mit Blick auf die Sitz- und Aktivitätszeiten der E-Sportlerinnen und -Sportler sollten diese sich insgesamt körperlich mehr belasten, da nur etwa die Hälfte der Befragten die Bewegungsempfehlungen der WHO erreicht.
Weiterhin Luft nach Oben
„Insgesamt kann sich ein gesundheitsorientierter Lebensstil positiv auf die
mentale Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken“, so das Fazit von Ingo
Froböse zur E-Sport-Studie 2023. „Demnach ist es umso wichtiger, mehr Bewegung in unseren sonst so bewegungsarmen Alltag zu integrieren. Dies fördert nicht nur die Gesundheit, sondern erhöht auch unsere Produktivität. Außerdem können wir dadurch unsere Stresstoleranz erhöhen, was wiederum unserer mentalen Gesundheit zu Gute kommt“, so Froböse, der vor allem für kleine
Bewegungspausen zwischen längeren Sitzeinheiten plädiert.
Quelle: Deutsche Sporthochschule Köln