Der Corona-Virus: Auswirkungen auf den Sport
Der Corona-Virus hat den Sport erreicht. Diverse Sportveranstaltungen wurden bereits abgesagt und es könnten noch mehr werden.

Europa League
[jr] Italien ist das Land in Europa, welches am stärksten betroffen ist. Mehr als 150 Menschen sind an Covid-19 erkrankt. Die Regierung riegelt deshalb Gebiete ab, um eine weitere Verbreitung zu unterbinden. Neben der Absage des Karnevals in Venedig, sind jetzt auch diverse Sportveranstaltungen betroffen.
So wird Inter Mailand sein Heimspiel in der Europa League ohne Zuschauer bestreiten. Der Klub traf diese Entscheidung gemeinsam mit den zuständigen Gesundheitsbehörden und der UEFA. Der italienische Fußballverband stellte mittlerweile einen Antrag, Spiele in den betroffenen Regionen ohne Zuschauer abhalten zu können und bekam diesen vom Sportministerium bewilligt.
Tischtennis-WM verschoben
Auch die Tischtennis-WM in Südkorea wurde von der Ausbreitung des Virus beeinflusst. Erste Corona-Fälle sind mittlerweile in der Stadt Busan aufgetreten. Dort sollte die WM eigentlich vom 22. bis 29. März stattfinden . Der Tischtennis-Weltverband ITTF verschob das Turnier auf Ende Juni. „Wir werden in Kooperation mit allen Verantwortlichen in Busan weiter hart arbeiten und sind uns daher sicher, dass wir eine großartige WM im Juni organisieren werden“, heißt es in einer ITTF-Mitteilung.
Japanische Fußball-Liga
Die erste japanische Fußball-Liga J-League hat alle Spiele bis einschließlich 15. März abgesagt. Experten halten die nächsten ein bis zwei Wochen für entscheidend, was eine weitere Verbreitung der Viruserkrankung betrifft. Deshalb hat sich die J-League dazu entschlossen, auch die für Mittwoch geplanten Spiele des Pokalwettbewerbs zu verschieben.
Teilnahmeverbot für chinesische Sportler
Internationale Sportereignisse in China, wie der außerordentliche Skiweltcup in Yen Xing oder die für März angesetzte Hallen-Leichtathletik-WM in Nanjing sind bereits abgesagt. Darüber hinaus dürfen viele chinesische Sportler nicht an Großveranstaltungen teilnehmen. Einerseits aufgrund des Einreiseverbots für Reisende aus China, andererseits wegen Quarantäne-Vorgaben. Dies hat auch Auswirkungen auf die Olympia-Qualifikation: Die chinesische Badminton-Mannschaft konnte so nicht an ihrem Qualifikationsspiel auf den Philippinen teilnehmen.
Ansteckungsgefahr
Wie ansteckend genau das neuartige Virus ist, ist schwer zu sagen. Auch wenn die chinesischen Behörden davon ausgehen, dass ein Infizierter durchschnittlich 1,4 bis 2,5 Menschen ansteckt, sind diese Zahlen nur eine bloße Vermutung.
„Solche Zahlen sind extrem unzuverlässig“, so Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité. Die Übertragungsrate hängt von sehr vielen verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel, ob Menschen zuhause bleiben oder sozial aktiv sind. Genau darauf zielen nach Ansicht Drostens die Maßnahmen in China ab. Es geht darum Kontakt zwischen Menschen einzuschränken und so die Übertragung einzugrenzen.
Auch die Virologen Alexander Kekulé der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg und Martin Hoch vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sind der Meinung, der Corona-Virus sei nicht so ansteckend wie Influenza oder die Masern. Trotzdem sollte man die Infektionen nicht auf die leichte Schulter nehmen und bei den entsprechenden Symptomen auch sofort auf Corona testen.
Der amtierende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn äußerte sich zum Corona-Virus:
Weitere Informationen sind auf der Webseite des Bundesministeriums für Gesundheit abrufbar.
Quellen: Spiegel Online, Deutschlandfunk, BR