Schulterschluss statt Schulterfrust

Der Pullover als Challenge. Anfang des Jahres hatte ich eine ganz eigene Methode, den Pullover anzuziehen: den linken Arm etwa 30 Grad anheben und mit dem rechten den ersten Ärmel einfädeln. Das Ganze bis hoch zur Schulter schieben und dann mit dem Kopf durch das Loch in der Mitte. Anschließend das Gewebe dehnen und den rechten Arm auf etwa 40 Grad Höhe mit angewinkeltem Ellbogengelenk einfädeln. Hinter dieser Methode steckte keine ultimative Übung – ich konnte von heute auf morgen meine Arme nur noch mit starken Schmerzen anheben.
Der menschliche Körper ist wirklich faszinierend: Trotz erheblicher Bewegungseinschränkungen findet er Möglichkeiten, den Alltag zu bewältigen. Damals dachte ich, es könnte eine Zerrung sein. Nach einer Woche ohne Besserung der Symptome war ein Termin beim Orthopäden unumgänglich.
Therapie aus der Spritze. Zwei Stunden Wartezimmer und sieben Spritzen in den Schultergürtel später verspüre ich ein bisschen Erleichterung. Diagnose: extreme Verspannung in den Schultern. Am übernächsten Tag sitze ich wieder in der Praxis – nach nur eine Stunde habe ich den Fachmann erneut vor mir. Therapie: drei weitere Spritzen. Da sucht man also Hilfe beim Experten und seine einzige Lösung ist es, Nadeln in meine Muskulatur zu jagen.