Polysportiv
Den Begriff "polysportiv" hörte ich das erste Mal von einer TU-Studentin bei einem Seminar in München, auf die Frage, welche Sportarten die Gruppe denn so betreibe. Ich fand den Begriff zunächst etwas nichtssagend und affig. Jedoch blieb er in meinem Kopf hängen und ich merkte, wie polysportiv ich selbst schon mein ganzes Leben lang war und wie ich es fast unbewusst Jahr für Jahr schaffte, meinem Sport und meinem Körper weitestgehend sportlich und gesundheitlich gerecht zu werden.

Ich hatte Sport-ADHS. Nein das soll kein Scherz sein oder das Thema ADHS verhöhnen (es gibt auch Erwachsene mit ADHS!). Aber als Kind bzw. Jugendlicher hatte ich eine sehr bewegte Sporthistorie. Es fing mit fünf Jahren mit Judo an. Das machte ich, bis ich acht Jahre alt war. Mit acht Jahren ging ich in den Fußballverein (hier spielte ich u. a. mit Peter Brugger, dem Sänger der Sportfreunde Stiller). Dieser Sport war in meiner Jugend meine Hauptprägung. Ich spielte Fußball, bis ich 17 Jahre alt war und schaffte es hier bis in die bayerische Landesauswahl. 1985 gewann Boris Becker Wimbledon und da war ich eines der vielen deutschen Kinder, die unbedingt mit Tennis anfangen wollten. Zack – war ich Mannschaftsspieler in der Bezirksliga. Oft bedeutete das am Wochenende vormittags das Tennisspiel und nachmittags das Saisonspiel Fußball. Da war ich fast 13. Tennis faszinierte mich und machte mir und meinem Bruder unglaublich viel Spaß. Wir verbrachten viele Tage den ganzen Nachmittag auf dem Tennisplatz (nur unterbrochen vom Fußballtraining) und es kam des Öfteren vor, dass wir nach dem Abendessen noch einmal zum Tennisclub fuhren, um bis zur Dunkelheit weiter zu „klopfen“. Dann trat „The GOAT of Basketball“ namens Michael Jordan in mein Leben. So spielte ich dann von 18 Jahren an, bis ich 22 Jahre alt war, noch im Basketballverein. Aber auch danach verbrachte ich noch einige Jahre lang mindestens einen bis zwei Nachmittage in der Woche auf dem Basketballplatz (Abb. 1).
Dass ich mit neun Jahren noch in den Skiverein eintrat (keine Ahnung mehr, wie lange ich das machte), später noch mit dem Snowboarden begann (Abb. 2) und von zehn bis 14 Jahren auch noch BMX gefahren bin wie ein Wilder, und mir hier sicherlich die meisten Schrammen holte, sei nur am Rande erwähnt. Ich denke aber, durch das BMX-Fahren entdeckte ich dann in meinen späten 20ern die Liebe zum DH-Mountainbiken „neu“.