Training
Leistungslust Dezember 2020

Nicht auf die leichte Schulter nehmen

Ein präventives Schultertraining sollte kontinuierlich durchgeführt werden, um die Funktionalität und muskuläre Sicherung des Schultergelenks zu erhalten. Insbesondere Personen, die ihre Schultern in Sport oder Beruf stark belasten, wie Schwimmer, Werfer oder Gerüstbauer, sollten auch dann ein Schultertraining durchführen, wenn sie beschwerdefrei sind. Für den Breiten- und Freizeitsportler sind allgemeine Trainingsprogramme ausreichend. Für Leistungsathleten und bei spezifischen Beschwerden sollte ein individuelles Programm ausgearbeitet werden.

Ein Beitrag von Thomas Colshorn
Lesezeit: ca. 6 Minuten
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Anatomie des Schultergelenks. Anders als das Hüftgelenk oder das Knie ist die Schulter weder in erwähnenswertem Maß knöchern noch durch stabile Bänder gesichert. Stattdessen handelt es sich um ein nahezu rein muskulär geführtes Kugelgelenk, noch dazu mit einer relativ instabilen Biomechanik. Das ergibt sich aus der Tatsache, dass die Gelenkpfanne des Schulterblattes (Cavitas glenoidalis) deutlich kleiner ist als der Oberarmkopf (Caput humeri). Diese Konstruktion verleiht dem Gelenk eine außergewöhnlich große Beweglichkeit (1). Damit diese auch problemlos abgeleistet werden kann, muss die umgebende Muskulatur einwandfrei funktionieren.

Die zentrale Führung des Schultergelenks übernimmt die Rotatorenmanschette, eine Gruppe von vier Muskeln, die für die Zentrierung und Bewegung des Oberarmkopfes in der Gelenkpfanne zuständig sind (Abb. 1). Zu diesen Muskeln zählen der M. supraspinatus (Abduktion), der M. infraspinatus (Außenrotation), der M. teres minor (Außenrotation, Adduktion) und der M. subscapularis (Innenrotation, Adduktion).

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