Muskelglykogengehalt und Ausdauerleistungsfähigkeit
Die Rolle und Bedeutung der Kohlenhydrate während sportlicher und vor allem bei intensiver Belastung sind in der Sportwissenschaft seit Jahrzehnten anerkannt. Besonders in Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren und Triathlon gehören Pasta Partys, Energieriegel und Kohlenhydratgetränke zur normalen Verpflegung, vor und während des Trainings sowie beim Wettkampf. Zeit für eine Übersicht der sportwissenschaftlichen Forschungen und Einblicke in den komplexen Energiestoffwechsel, wie er sich bei sportlicher Belastung darstellt.

Glykogen, wie alles begann. Schauen wir zurück auf das Jahr 1967. Zu dieser Zeit wurde die Technik der Muskelbiopsie in die Medizin eingeführt. Dabei wird mittels einer Nadel eine Gewebeprobe aus der Muskulatur entnommen und analysiert. Damit war das erste Verfahren etabliert, um Muskelglykogen zu bestimmen.
Bergstrom und Hultman (1) veröffentlichten als erste Ihre Ergebnisse der Muskelbiopsie im Kontext der sportlichen Belastung. Die wichtigsten Erkenntnisse waren:
- Während muskulärer Arbeit verringert sicher der Muskelglykogengehalt kontinuierlich und die Leistungskapazität des Muskels reduziert sich bei entleerten Glykogenspeichern.
- Der Glykogengehalt von nichtbeanspruchter Muskulatur bleibt unverändert, das heißt, nur in der beanspruchten Muskulatur verändert sich der Glykogenvorrat.
- Wenn während muskulärer Arbeit Glukose zugeführt wird, ist der Glykogenverbrauch signifikant niedriger im Vergleich zu einer Situation, wo keine Glukose zugeführt wird. Das Glykogen in der Muskulatur ist jedoch das dominante Substrat für die Energiebereitstellung, auch bei gleichzeitig hohen Blutzuckerkonzentrationen.
- Die Glukose-Produktion der Leber nimmt zum Ende einer längeren Belastungsdauer zu, jedoch in einem relativ kleinen Ausmaß im Vergleich zum gesamten Kohlenhydratverbrauch.