Themenspezial
Leistungslust Oktober 2021

Koordination und Sensomotorik

Mehr als Balancetraining

Im Alltag, bei der Arbeit und selbstverständlich auch im Sport sind gut entwickelte koordinative Fähigkeiten ein wichtiger Baustein für eine allgemeine und leistungsorientierte Belastbarkeit. Im höheren Lebensalter wird die Bedeutung dieser motorischen Fähigkeit noch deutlicher. Eine gute Koordination wirkt sich leistungssteigernd auf Kraft und Ausdauer aus und kann sogar, zumindest kurzfristig, Mängel dieser motorischen Fähigkeiten kompensieren.

Ein Beitrag von Florian Münch
Lesezeit: ca. 10 Minuten
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Definition. Eine einheitliche Definition zur Bewegungskoordination ist nicht auffindbar, da die Begriffserklärungen meist aus unterschiedlichen Fachbereichen wie Biomechanik, Physiologie oder Psychologie stammen und daher mit spezifischen Interessen versehen sind (1). Wörtlich bedeutet koordinieren „zusammenordnen“ (2). Eine andere Definition stellt den Begriff „koordinieren“ gleich mit Abstimmen, Zuordnen oder Zusammenwirken (3). Der Begriff Koordination wird auch vom Lateinischen „cum ordo“ abgeleitet. Demnach kann eine Aktion nur dann koordiniert ablaufen, wenn sie nach einer bestimmten Ordnung und in Anlehnung an bestimmte Vorschriften und Richtlinien vonstatten geht (4).

Eine sehr frühe, jedoch recht treffende Definition zur Koordination, die im Folgenden dargestellt werden soll, kommt aus dem Jahr 1902: „Unter Koordination verstehen wir die Fähigkeit des Organismus, mithilfe der Muskelfaser solche äußeren Effekte hervorzubringen, die einen bestimmten Zweck erfüllen und diesen Effekt mit möglichst geringem Energieverbrauch zu erreichen.“ (5)

Grundlegend wird heute die Koordination aus physiologischer Perspektive als „das Zusammenwirken von Zentralnervensystem und Skelettmuskulatur innerhalb eines gezielten Bewegungsablaufes“ definiert (6).

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