In Reha und Training: Die Basis muss stimmen!
Worauf es bei der Rehabilitation nach Verletzungen der oberen Extremität ankommt und warum auch ein Sport- und Fitnesstrainer von diesem Wissen profitiert, stellt das OSINSTITUT in seinem Seminar "OS Functional Rehab – Obere Extremität" vor. Die Leistungslust war in Grünwald bei München dabei.
Kann er spielen oder nicht? Diese Frage stellt sich Anfang Juni 2006 ganz Deutschland. Seit Wochen fiebert die Nation dem kommenden Fußball-Großevent entgegen: der Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land. Und ausgerechnet wenn in seiner Heimatstadt das Eröffnungsspiel stattfindet, droht Philipp Lahm aufgrund einer Ellenbogenverletzung auszufallen – und tut es dann nicht. Die weitere Geschichte ist bekannt: Lahm spielt mit einer Spezialmanschette, erzielt gegen Costa Rica das 1:0 (Endstand 4:2) und das Sommermärchen nimmt seinen Lauf. „So schön diese Geschichte im Nachhinein ist, sie zeigt doch eines ganz deutlich: Der Profisport unterscheidet sich entschieden von normalen, auch sehr motivierten Sportlern“, sagt Oliver Schmidtlein, damals als Physiotherapeut im Betreuerstab der DFB-Elf. „Mit einer solchen Verletzung lässt man in der Regel niemanden auf den Platz. Es waren sehr besondere Umstände und natürlich ein großes Risiko dabei.“
Als Schmidtlein diese kleine Anekdote erzählt, steht er vor den Teilnehmern des Seminars 2b „OS Functional Rehab – Obere Extremität“ der Weiterbildungsreihe des OSINSTITUTs. Gemeinsam mit Matthias Keller, Volker Hacker und Katharina Spermann führt er zwei Tage durch das Seminar. Schwerpunkt: die Rehabilitation nach Verletzungen der oberen Extremität. Dabei lernen die Teilnehmer in Theorie und Praxis, wie diese in der Praxis OSPHYSIO umgesetzt wird und welche wissenschaftlichen Erkenntnisse und praktischen Erfahrungen dahinterstehen. Eine ganz entscheidende Rolle spielt dabei der Return-to-Activity-Algorithmus (RTAA). Da bei einem Großteil der Verletzungen an Schulter und Arm die statische und dynamische Kontrolle der Skapula verändert ist, steht sie im Mittelpunkt des Seminars. „Das Skapula-Setting ist praktisch das Beinachsentraining der oberen Extremität“, erklärt Matthias Keller. Das macht die Bedeutung der Skapula für nahezu alle Bewegungen der Arme deutlich.